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Fischtoximeter

Die Verwendung von Fischen als Indikatoren für die Gewässergüte ist naheliegend und hat eine lange Tradition. Fische sind von aquatischen Testorganismen als Wirbeltiere dem Menschen physiologisch am nächsten. Das prädestiniert sie für die Überwachung von Trink- oder auch Rohwasser, welches für den menschlichen Genuß bestimmt ist.
 
Für Online-Messungen sind verschiedene Meßverfahren für Fische entwickelt worden. Am üblichsten ist heute die Videoüberwachung mit nachfolgender Bewertung des Verhaltens. Es gibt Varianten mit einer Kamera in 2D (siehe rechts oben: Behavioquant) sowie mit zwei Kameras in 3D. Es gibt aber viele andere Ansätze, wie z.B. die Überwachung der Kiemendeckelfrequenz, Echolotung, Messung von elektrischen Impulsen bei elektrischen Fischen oder die Häufigkeit des Kontaktes mit einem Gitter bei starker Anströmung (Siehe Bilder rechts mitte und unten: Kerren Strömungsfischtest).
Die Wahl der Messmethode muss zur ausgewählten Fischart passen oder es muss der passende Fisch zur Messmethode ausgewählt werden. Selbstverständlich muss der Fisch auch mit den physiko-chemischen und biologischen Eigenschaften des Wassers zurecht kommen. Zum Beispiel sollten Sauerstoffwerte immer unkritisch für den Testfisch sein.

Die Verwendung von Fischen ist in Deutschland rechtlich heikel, weil diese unter das Tierschutzgesetz fallen. In anderen, insbesondere in asiatischen Ländern, werden Fische sehr gerne eingesetzt, weil sie  recht robust und langliebig sind. Das erleichtert den Betrieb einer Online-Überwachung, da der Pflegeaufwand für das Gerät niedrig ist. Für Besucher scheinen Fische als Testorganismen gut verstehbar.
Neben evtl. Hemmnissen durch Konflikte mit dem Tierschutz gibt es aber auch andere Nachteile bei dem Einsatz von Fischen.  Die Reaktionen auf Giftstoffe erfolgen langsamer als bei kleineren Testorganismen. Dieser Zeitfaktor kann bei der Trinkwassergewinnung durchaus von Belang sein. Soweit die Messanordnung nicht ausschließlich auf tote Fische achtet können spontane Verhaltensänderungen der Fische auch ein Problem sein. Diese können z.B. durch Fütterung, Veränderungen im Sauerstoffgehalt oder Krankheiten induziert werden.

Fische als Testorganismen für Online-Tests sind also nicht bedenkenlos einsetzbar. Bei ungünstiger Kombination aus Wassereigenschaften, Fischart und Testverfahren kann die Brauchbarkeit in Hinblick auf Sensitivität, Geschwindigkeit und Güte der Alarmerkennung eingeschränkt sein.
BehavioquantKerren Fischtest-MesskammerKerren Fischtest

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